« Staunen ist der erste Grund der Philosophie. » Aristoteles


Nahtoderlebnisse begreifen

Das Ich, die Seele (als Träger der Gefühle) und die Kräfteorganisation, die u. a. die Abläufe des physischen Leibes koordiniert und Sitz des Gedächtnisses ist (“Lebensleib”) verlassen den physischen Körper.
Zunächst ist aus Gewohnheit der Blick des Nahtoten noch auf den dreidimensionalen Raum gerichtet. Deshalb bekommt er u.a. die Gespräche und Handlungen der Ärzte und Schwestern mit und sieht seinen eigenen physischen Leib auf dem Operationstisch liegen.

Da nun aber nicht mehr der physische Leib das Zentrum ist, wendet sich der Nahtote sich selbst, d.h. seinem Inneren zu. Das Licht, das er sieht ist sein ewiges Ich, das identisch mit dem ewigen Lebensgrund, also Gott, ist.

Vor diesem Hintergrund eröffnet sich seine Erinnerung mit einem Schlag, d.h. alle Erlebnisse, die er jemals hatte, alles, was er tat usw. sind in einem Lebenstableau vor ihm ausgebreitet. Das geschieht eben, weil der Lebensleib nun frei ist und nicht mehr an den physischen Leib und besonders das Gehirn gebunden ist. Das Gehirn wirkt nämlich wie ein Filter, so dass man sich da nur erinnern kann, was zum Zeitpunkt nötig, wichtig oder interessant ist usw.

Mit dem Wahrnehmen des Lebenstableaus beginnt bereits eine vorläufige Bewertung des bis dahin abgelaufenen Lebens. Manchmal hat man sogar Aussichten auf die Zukunft insofern sie sich aus den Inhalten der Seele ergibt.

Dass manche Menschen hier bereits auch verstorbene Angehörige wahrnehmen, muss nicht interessieren.Jedenfalls “weiter” als bis zu diesem Punkt kommt keiner, der wieder in den physischen Körper zurückgeholt wird.
Wer “weiter” kommt ist im physischen Sinne endgültig tot.


Voreilige Schlüsse aus den Nahtoderlebnissen

Die Nahtoderlebnisse legen den (Trug-)schluss nahe, dass “jeder” in den “Himmel” komme - da ja bei den meisten Menschen dieses Erlebnis sehr positiv ist - unabhängig ob gläubig oder nicht, gut oder schlecht.

Ans „Eingemachte“ aber geht es, wenn sich nun der Mensch von den Erinnerungen ab und mit Notwendigkeit seinen seelischen Inhalten zuwendet. Jetzt fängt nämlich das eigentliche Gericht an.

Die Seele ist das Behältnis unserer Vorlieben und Abneigungen, unserer Triebe, Wünsche und Begierden.
Stellen wir uns nun vor, alle diese Wünsche und Begierden hätten sich in unserem irdischen Leben nur auf materielle Inhalte bezogen. Da man aber man aber nach dem Tod keinen Besitz mehr anhäufen und auch keine “materielle” Lust erleben kann, geht man also völlig in Bedürfnissen auf, die nicht mehr befriedigt werden können. Das bereitet dem Betreffenden jene Qual, die gemeinhin unter “Hölle” verstanden wird.
War man sogar in der Erfüllung dieser Wünsche auf Erden lieblos, so erlebt man nun das Leid, das man anderen angetan hat, als sein eigenes.

Gehen wir nun aber von einem Christen aus. Auch der wird den Inhalten seiner Seele unverhüllt ausgesetzt.
Und ebenso wie beim Lichterlebnis und dem Lebenstableau kein Glaube zählte, so spielt er auch hier keine Rolle. Wenn allerdings das Leben eines Gläubigen während des Lebens wirklich auf Gott, Jesus Christus ausgerichtet war, dann hat er in seiner Seele einen Inhalt geschaffen, der seine Wirkung hier entfaltet wie die anderen Inhalte auch. Hat er aber im Laufe seines irdischen Lebens bestimmte Wünsche oder Begierden nicht aufgegeben, die mit einem Leben im Jenseits unvereinbar sind (da sie hier nicht befriedigt werden können), so empfindet auch er entsprechendes Leid, wenn es auch vorübergehend ist (da seine Seele auch andere Inhalte hat). Die katholische und orthodoxe Kirche bezeichnet diesen Zustand als Fegefeuer.

Auch er erlebt das Leid, dass er anderen angetan hat, als sein eigens.Ein Mensch, der im irdischen Leben alle Begierden und irdischen Interessen überwandt, macht naturgemäß kein Fegefeuer durch, sondern kann das himmlische Leben sofort genießen.Soweit die Ausführungen. Es zeigt sich, dass die Nahtoderlebnis zwar echt, aber kein Indikator für die Art des Fortgangs des Lebens beim richtigen Tod sind.


Nahtoderlebnisse im Vergleich mit ähnlichen Erfahrungen

Der Unterschied zwischen einer Nahtoderfahrung und einem AKE (= „Ausser-Körperliches-Erlebnis„; manchmal auch OBE = „Out of Body Experience„ genannt) ist, dass bei letzterer der Lebensleib noch mit dem physischen Körper verbunden ist, und nur Ich und Seele ausgetreten sind.

AKE´s lassen sich bewusst durch Übung herbeiführen. Also völlig ohne Drogen und ohne dass man erkrankt ist. Manchem ist es auch schon während des Autogenen Trainings geschehen, dass ja gesundend auf die Psyche und den Körper wirkt.

Man kann dabei auch die Umgebung beobachten, z.B. während der Körper in einem Zimmer liegt, sich anschauen, was vor dem Haus vorgeht, oder irgendeinen Bekannten besuchen usw. Da aber das wohin man gelangt wiederum von den tieferen Interessen abhängt, kann eigentlich nur der wirklich zielgerichtet vorgehen, der sich selbst kennt und sein Innenleben in gewisser Weise steuern kann.

Da also hier tatsächlich außerkörperlich etwas was den physischen Sinnen nicht einsehrbar ist, gesehen wird (ich meine jetzt, wo es sich um physische Gegebenheiten handelt), kann sich "das" nicht allein im Hirn abspielen. Denn, wie gesagt, das Hirn ist an einem ganz anderen Ort als dort, wo die physische Wahrnehmung erfolgt.Bei den Nahtoderlebnissen kann es sich auch nicht um das Gehirn handeln, denn die Hirnaktivität ist ja bei diesen völlig zum Erliegen gekommen. Im Kopf herrschte also vollkommene Ruhe.Man kann also sagen, dass best. Medikamente(Drogen) einen "kleinen Tod" herbeiführen können, d.h. die Seele aus ihrer festen Verbindung mit dem Körper lösen.
Das trifft auch bei der Reizung best. Hirnareale zu: da wird eben die Seele gehindert hier das Hirn zu benutzen. Ist also von dem Areal losgelöst.

Keine Kommentare: