« Staunen ist der erste Grund der Philosophie. » Aristoteles


Der Weg zum Heil (Teil 2)

(Fortsetzung)
Denn die äußeren Umstände und unsere innere Verfassung sind so, wie wir sie durch unser früheres Begehren selbst geschaffen haben. Es sind unsere karmischen Auswirkungen.
Wir kämpfen nicht gegen sie, denn es ist ja gerecht was uns da geschieht und unsere Befindlichkeit ist. Sondern wir wenden unsere Aufmerksamkeit unserem wahren, d.h. ewigen Wesen und damit der Gnade zu.
Das Ewige ist unauflöslich mit der Gnade, der Vergebung der Sünden verbunden. Das ist deshalb so, da das Ewige über allem Vergänglichen erhaben ist.
Dieser Gnade, der wir völlig sicher sein dürfen befreit uns von der Furcht vor weiteren karmischen Auswirkungen. Sie befreit uns auch von dem Druck Verfehlungen in unserem Leben wieder gut machen zu müssen.
Diese völlige Freiheit von Zwang, die wir durch das Ewige erleben dürfen, erfüllt unser Herz mit Freude und Liebe.
Das allein ist schon mehr wert als jegliche Wiedergutmachung , da es ein Leben in Einklang mit unserem wahren Wesen ist. Das hindert natürlich nicht, daß man nun eventuell den Menschen, denen man Leid zufügte etwas Gutes nun aus der Freude der Vergebung heraus tut. Vielleicht aber will man lieber zur Forderung der Wahrheit beitragen und wird da in gewisser Weise tätig?
Setzen wir uns für letztgenanntes ein, so wird den Menschen viel wirksamer und umfassender geholfen. Ohne Erkenntnis der Wahrheit weiß der Mensch nicht wie er leben soll, und so wird er zumindest aus Unwissenheit weiterhin negatives Karma erzeugen.
Nur das Ewige befreit uns von Sünde (Karma), Krankheit und Tod und das nicht nur für dieses Erdenleben, sondern auch für unsere weiteren Leben, ob auf dieser irdischen Ebene oder in anderen Sphären.
War vor unserer Hinwendung zum Ewigen unsere Freude von äußeren Dingen oder von anderen Menschen abhängig und deshalb unbeständig, so erlangen wir von nun an eine dauerhafte Freude, die aus unserer Unabhängigkeit vom Äußeren resultiert.
Wir erlangen beständigen Frieden, da aller Unfriede, aller Streß vom Festhängen am Äußeren kommt. Das Äußere aber ist für unser Wohlergehen nicht mehr von Belang. Wir geben alle Verhaftungen an es auf, indem wir uns dem Ewigen zuwenden.
Der innere Friede, unsere Freude und Liebe bewahren uns vor Disharmonien und deshalb auch vor Krankheiten. Wir werden zu einem wahrhaft heiligen Menschen.
Doch wie bereits gesagt treten die segensreichen Wirkungen unserer Hinwendung zum Ewigen nicht unbedingt so ohne weiteres zutage. Unser bisheriges Lebensmuster hindert uns daran.
Woraus besteht ein Lebensmuster? Grundlage ist unsere ganz persönliche Weltanschauung. Unsere Auffassung von der Welt bestimmt wie wir uns zu ihr verhalten und unser Verhalten wiederum ist verantwortlich dafür, was wir erleben.
Der gegenwärtige Zustand der Menschheit zeigt ganz deutlich, daß wir die Wahrheit nicht kennen, denn sonst würden wir in einem harmonischen Verhältnis zur Welt leben. Dann wären wir frei von Kriegen, Konflikten, Krankheiten usw.
In der Praxis haben wir also - generell gesprochen - eine falsche Anschauung der Welt und des Menschen. Unsere Handlungen können deshalb auch nur falsch sein und das was wir erleben wird immer wieder einen negativen Akzent besitzen.
Zu einer Änderung unseres Erlebens gehört also eine veränderte Sicht der Welt. Im eigenen Interesse eines jeden Menschen müßte deshalb die Suche nach Wahrheit höchste Priorität besitzen.
Zunächst geht es ja um die Grundwahrheit. Jeder Mensch müßte sich selbst beantworten können ob er ein ewiges oder ein ausschließlich vergängliches Wesen sei. Ich bin überzeugt, daß jeder, der die Wahrheit ernsthaft sucht hier zu einer befriedigenden Lösung kommen wird.
In diesem Beitrag gehen wir davon aus, daß der Leser zumindest für die Möglichkeit einer ewigen Existenz offen ist.
Von der Natur aus ist zunächst jeder Mensch praktizierender Materialist, d.h. da er seine wahre Natur nicht kennt sucht er das Glück im Irdischen, Vergänglichen. Da er scheint ihm vieles begehrenswert.
Die subjektiv positiven Erfahrungen, die wir in unserem bisherigen aufs Äußere bezogenen Leben machten wirken nun - nachdem wir uns dem Ewigen zugewandt haben - verführerisch. Sie wollen uns dazu bewegen weiterhin die Dinge anzustreben, die uns einst Freude machten.
Wir müssen uns deshalb immer wieder klarmachen, daß diese Freude für uns nicht in den Dingen selbst liegt. Es ist nur unsere Unwissenheit, die Freude sich mit dem betreffenden Ding verknüpfen ließ.
Freude, überhaupt alle Gefühle haben ja keine Eigenexistenz, sondern sie entstehen aus einem Urteil. Sie entstehen daraus, wie ich etwas bewerte. Wenn ich etwas erhalte das ich mir gewünscht habe, dann bewerte ich das positiv und empfinde deshalb Freude. Ich habe mir aber das Gewünschte nur deshalb gewünscht, da ich der Meinung war, es würde mir in irgendeiner Hinsicht von Nutzen sein. Was mir persönlich als nützlich erscheint hängt wiederum von meinem Welt- und Menschenbild ab.
Aus der Erkenntnis heraus, daß nur das Ewige, d.h. die Identifikation mit ihm, dauerhaft von allem Übel befreit erscheint mir das Unabhängigwerden vom Äußeren als höchst erstrebenswert. Je unabhängiger ich werde, um so größere und tiefere Freude gewinne ich.

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